Nordrhein-Westfalen-Lese

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Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Die Bischofswahl

Sagen und Legenden waren einst mündlich weitergetragen und verbreitet worden. Im 18. Jahrhundert jedoch war es in Mode gekommen, alte Legenden und Geschichten zusammenzutragen und aufzuschreiben. Die bekanntesten Sammler von Sagen und Märchen sind bis heute die Brüder Grimm. Doch in den verschiedenen Regionen wirkten überall fleißige Sammler alter Geschichten und Legenden. Im westfälischen Raum war der Organist und Dichter Josef Seiler als Sagensammler und -Herausgeber tätig. Hier eine von ihm überlieferte Mähr aus dem Paderbornschen.

 

Die Bischofswahl

Einmal wollten die geistlichen Herren in Paderborn einen Bischof wählen, konnten aber lange Zeit hindurch nicht einig werden, wer aus ihnen der Würdigste zu dem hohen Posten sei. Endlich, weil sie sich gar nicht anders zu raten wussten, verbanden sie dem jüngsten der Domherren die Augen, gaben ihm den Bischofshut und stellten sich dann alle im Kreise um ihn her. Darauf bedeuteten sie ihn, er solle sich dreimal rechts und dreimal links herumdrehen, und dann dem ersten Besten den Bischofshut auf’s Haupt setzten. Der solle dann unwiderruflich Bischof sein. Der junge Domherr war aber klüger als die andern alle. Er drehte sich bedächtig dreimal hin, dreimal her und stülpte dann die Mitra sich selbst auf. So wurde er Bischof und die anderen zogen mit langen Gesichtern ab.


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Aus: Volkssagen und Legenden des Landes Paderborn, gesammelt und herausgegeben von Josef Seiler, Kassel 1848. Verlag der J. Luckhardt’schen Buchhandlung, S. 20.

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