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Annette von Droste zu Hülshoff

Annette von Droste zu Hülshoff

Alina Wilks

Annette von Droste-Hülshoff war eine der bedeutendsten Dichterinnen des 19. Jahrhunderts. 1797 in Münster geboren, verbrachte sie einen großen Teil ihres Lebens im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Dort pflegte sie viele Kontakte zu Intellektuellen und Kunstschaffenden ihrer Zeit. So war sie beispielsweise eng befreundet mit dem Dichter August Graf von Platen und dem Maler Wilhelm von Schadow. Auch ihre Beziehungen zu anderen Schriftsteller*innen und Künstler*innen, wie zum Beispiel zu Heinrich Heine und Ludwig Tieck, hatten Einfluss auf ihre Arbeit.

Droste-Hülshoff war eine besonders produktive Autorin. Ihr literarisches Werk, welches häufig dem Biedermeier zugeordnet wird, umfasst Gedichte, Erzählungen, Romane und sogar Dramen. Bereits als Kind begann sie, Gedichte zu schreiben und sah darin nicht nur ein Hobby, sondern eine Berufung. Ihr bekanntestes Werk ist wahrscheinlich "Die Judenbuche", eine Novelle, welche 1842 veröffentlicht wurde und sie zu einer der bekanntesten Autorinnen des 19. Jahrhunderts machte. Auch heute noch steht dieses kurze Erzählstück, welches sich selbst als „Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen“ bezeichnet, auf dem Lehrplan vieler deutscher Schulen und wird als Spiegel des sozialen Milieus Westfalens im 19. Jahrhundert verstanden.

 

A. von Droste zu Hülshoff um 1845
A. von Droste zu Hülshoff um 1845

Doch war die Literatur nicht ihre einzige Leidenschaft. Sie war außerdem eine begabte Komponistin. Das wird heute häufig vergessen, da sie als Dichterin in die Geschichte eingegangen ist. Dabei war sie nicht nur eine von ihrem Umfeld bewunderte Sopranistin, sondern hat uns darüber hinaus über 70 Lieder hinterlassen.

In der öffentlichen Rezeption scheint es zwei Bilder der Künstlerin zu geben: Die konservative Bürgerliche oder die Feministin. In beidem steckt zumindest ein bisschen Wahrheit. Als Angehörige eines der ältesten Adelsgeschlechter Westfalens wuchs sie behütet und privilegiert auf und wurde von ihrer Familie stets gefördert. Ihre literarische Bildung war für Frauen in der Zeit mehr als ungewöhnlich und als Frau in der Kunst war sie zweifellos gezwungen ihren eigenen Weg zu finden. Dennoch kann man sie nicht als Aktivistin bezeichnen, welche gegen die etablierte Ordnung aufbegehrt. Ihr Leben lässt sich nicht auf Stereotype reduzieren. Annette von Droste-Hülshoff war eine herausragende Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts, die sowohl in literarischen als auch in gesellschaftlichen Fragen eine wichtige Rolle spielte. Ihr Werk ist dabei tief verwurzelt in der Kultur des heutigen Nordrhein-Westfalens.

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Mehr über ihren Lieblingsort und ihre Familienbeziehungen lesen Sie im Artikel Der „Drosteturm“


Kurzbiografie und ausgewählte Gedichte von A. Droste-Hülshoff

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