Nordrhein-Westfalen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Nordrhein-Westfalen-Lese
Unser Leseangebot

Strandgut
Ein Inseltagebuch

Berndt Seite

Die Ostsee ist ein Sehnsuchtsort, an dem man seine Gedanken mit dem Meer schweifen lassen kann. Beim Anblick der Wellenbewegungen kommen Erinnerungen an das Auf und Ab des Lebens auf. In eindrucks- und stimmungsvollen Bildern beschreibt Berndt Seite in seinem Tagebuch philosophische Reflexionen in Rückblick auf sein privates und poltisches Leben. Das raue und derbe Klima der Ostsee, die verschiedenen Jahreszeiten am Meer haben dabei ihren ganz eigenen Charme und helfen ihm, alte Dinge abzustreifen und wieder zu sich selbst zu finden.

Josef Seiler

Josef Seiler

Hermann Multhaupt

In Lügde, in Ostwestfalen, das damals zum preußischen Kreis Brakel gehörte, kam der Dichter und Organist Joseph Seiler am 15. Januar 1823 zur Welt. Der Vater ermöglichte seinem Sohn den Besuch des Gymnasiums in Paderborn. Seiler beschäftigte sich mit Literatur und Musik und blieb seiner Heimatstadt verbunden. Den örtlichen Sagen widmete Seiler seine ganze Aufmerksamkeit. So publizierte er bereits 1849 ein Buch mit dem Titel „Sagen und Legenden des Paderborner Landes“, das auch Sagen aus Pyrmont, Lügde und Hameln enthält. 1850 folgten seine „Sagen und Märchen aus Heimat und Fremde“. Seilers Frau Elisabeth, mit der er drei Söhne großzog, trug zu den Sammlungen bei.

1852 bewarb Josef Seiler sich um die Organistenstelle seiner Heimatstadt, doch trafen seine modernen Orgelkompositionen auf wenig Verständnis, sodass er sich entschloss, seine berufliche Zukunft an der Stiftskirche St. Mauritz in Münster zu suchen. Hier komponierte er viele kirchliche Musikstücke, auch eine Messe.

Dennoch blieb er dem Sammeln von Legenden treu: In der neuen Wahlheimat verfasste er ein Buch über „Alte Münsterische Stadtgeschichten, Sagen und gute Schwänke“ (1861). Auch in Gisbert von Vinckes „Sagen und Bilder aus Westfalen“ fanden zahlreiche Werke Seilers Aufnahme.

Politisch setzt Seiler auf das Ende der deutschen Kleinstaaterei. Er veröffentlichte eine Reihe Gedichte, in denen die Sehnsucht nach einem geeinten Deutschland zum Ausdruck kommt. In einem der Gedichte heißt es: „Sie bauen schon so lange der deutschen Einheit Haus, ob´s keiner mag vollenden, ob´s keiner bauet aus?“ Anlässlich des Beginns des deutsch-französischen Krieges komponierte er das „Lied vom deutschen Kaiser“, eine vierstimmige patriotische Hymne.

Joseph Seiler starb am 29. Mai 1877 und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von St Mauritz. Kurz vor seinem Tod dichtere er noch: „Und noch am selben Abend grub der Sohn sein erstes tiefes Grab, das Grab des Vaters! Und kniet am Rand der Gruft und betet leis: Herr, lass ihn hier in Frieden ruhn, glückselig auferstehn!“

 

Werbung:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen