Zu der am Weserdurchbruch zwischen Weser- und Wiehengebirge liegenden Stadt Porta Westfalica, die 1973 im Rahmen der Gebietsreform gegründet wurde und heute 15 Ortsteile umfasst, gehört der Stadtteil Holtrup. Dort lebte im 19. Jahrhundert Marie Emilie Schmalenbach, geb. Huhold. Sie erblickte als drittes von elf Kindern der Pastorenfamilie Huhold am 23. Juni 1835 das Licht der Welt.
Marie erhielt als bürgerliche Tochter eine standesgemäße Erziehung. Nach Beendigung der Schulzeit wohnte sie im Frühjahr 1853 einige Monate in der Familie ihrer Tante und ihres Onkels mütterlicherseits in Hamburg. Hier erhielt die sprachbegabte junge Dame Englischunterricht von einem privaten Lehrer. Zudem wurden ihr durch die kulturinteressierte Familie Besuche von Konzerten wie auch Theater- und Opernaufführungen geboten.
Kaum 22jährig heiratete Marie Emilie Huhold am 21. Januar 1857 den damaligen Hilfsprediger Theodor Schmalenbach, der später Pfarrer und Superintendent zum aufstieg. Über ihn hatte sie bereits 1854 in ihrem Tagebuch vermerkt: „Er redete gewaltig, oder vielmehr: Das Wort Gottes war gewaltig in seiner Rede ... Tief und mächtig war der Eindruck, den die Predigt auf mich machte. Ich war ganz gebeugt und doch auch wieder erhoben.“
Das Paar zog nach Minden und lebte ab 1863 in Mennighüffen. Obgleich Marie Schmalenbach oft kränkelte und die Bäder Oeynhausen, Pyrmont und Norderney aufsuchte, brachte sie fünf Kinder zur Welt und überlebte ihren Mann um 23 Jahre. Nach dem Tod ihres Mannes veröffentlichte sie seine bedeutendsten Predigten.
Sie selbst schrieb zahlreiche Gedichte, die in der Frauenzeitschrift „Martha“ und in der konservativen Zeitung „Der Reichsbote“ veröffentlicht wurden. Der Verleger Heinrich Bertelsmann gab 1882 eine Auswahl ihrer Gedichte unter dem Titel „Tropfen aus dem Wüstenquell“ heraus.
Bertelsmann stand wie die mit ihm befreundeten Schmalenbachs der Erweckungsbewegung nahe, einer Strömung innerhalb der reformatorischen Kirche, die Umkehr und die persönliche Ausrichtung auf das Evangelium betonte.
Marie Schmalenbach starb im Alter von 88 Jahren am 10. März 1924. Ihr Grabstein an der Kirche in Mennighüffen trägt als Inschrift die dritte Strophe ihres Kirchenliedes „Brich herein, süßer Schein ... “